Argentinien – Buenos Aires

Die ersten zwei Tage komme ich in Morón bei Matias unter. Das ist ungefähr 30 Kilometer südlich vom Zentrum. Sein Job: Public Relations und Spediteur. Ein Beruf zum Studieren und einen zum Geld verdienen. Er interessiert sich sehr für Reisen und hat sich mit so ziemlich jedem Blogger und Youtuber angefreundet.

Schon am ersten Tag, bevor ich mich mit Matias treffe, bekomme ich mein Motorrad verkauft. Es geht an Chris aus UK, Javier sein Kumpel aus Buenos Aires checkt das Bike und macht Probefahrt.

Nachdem ich fast eine Stunde mit Chris über WhatsApp telefoniert habe, einigen wir uns auf 1800 USD, Bezahlung über Paypal. Das hat den Vorteil das ich nicht Pesos umtauschen muss, und habe auch keinen Haufen Bargeld an der Backe.

 

Dann Abschiedszene im Zentrum, das letzte gemeinsame Essen mit meiner Reisebegleiterin in Rot (la Moto). Sie hat mich die fast 19.000 KM nie ersthaft im Stich gelassen, und ich habe sie meistens auch gut behandelt.

Vor dem Vorstellungsgespräch habe ich sie mit der Zahnbürste ordentlich aufgehübscht und ihr noch den letzten Ölwechsel verpasst.

Nun muss ich nur noch warten das ein Notar (un escribano) eine Vollmacht verfasst. Diese erlaubt dann Chris das Fahrzeug in meinem Namen zu bewegen. Das ganze nennt sich „Poder de uso“.

Normalerweise müssten dafür beide anwesend sein und unterschreiben. Das Problem: Chris kommt erst im Oktober nach Buenos Aires. Ein Kumpel von Chris kennt einen Escribano, welcher uns erlaubt das ich jetzt und Chris dann erst in einem Monat unterschreibt. Der ganze Spaß kostet umgerechnet nochmal 100€ und dauert zwei Tage.

Ich bin ein bisschen Müde, und ruhe mich erstmal etwas aus. Dann bleibt Zeit für Tourismus in Buenos Aires.

Ich war schon einmal vor über Zehn Jahren in Buenos Aires, es hat sich ziemlich viel verändert. Die Avenida 9 del Julio hat Bäume und eine Metro Spur bekommen, das sieht jetzt entspannter aus als die 16 Spuren nebeneinander. Die 24 Pesos, welche ich beim letzen mal mitgenommen habe, haben zehnfach an Wert verlohen. Früher ein Abendessen, jetzt reicht es nicht einmal mehr für einen Kaffe. Die nächste Währungskrise ist quasi schon vorprogrammiert. Auch die Preise für ausländische Produkte sind total schräg. Drei IPhone X kosten soviel wie ein Kleinwagen.

Zentrum:Puerto Madero:

Café los 36 Billares im Zentrum/Congreso, hier gibt es super Frühstück und leckere Pizza:

Peugeot 404, Museumsstücke:

In Argentinien gab es in den 70er und 80er Jahren während der Militärdiktatur eine ganze Menge Entführungen und Ermordungen. Das Symbol mit dem Kopftuch ist an vielen Stellen und Plätzen aufzufinden. Aufgeklärt wurde fast nichts davon.

Fußballstadion in Morón, Eintritt mit T-Shirts von feindlichen Vereinen verboten:

Letzer Abend, Bier und Pizza mit Karl Heinz, probesitzen auf seiner Ténéré 600.

Rückflug. Nach Viereinhalb Monaten, zwei Vorder- und vier Hinterreifen, fünf Ketten und 19000KM geht es zurück nach München. Eine Tolle Reise, habe viel erlebt und werde mich auch noch in viele Jahre daran zurückerinnern.